American Football

Was haben die Bienna Jets mit Grenchen zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel - auf den zweiten? 1984 haben die Bienna Bulls mit den Grenchner Cowboys fusioniert. Entstanden sind aus diesem Zusammenschluss die Bienna Jets. Noch Fragen? Natürlich. Um was geht es denn genau? Die Bienna Jets betreiben die nicht alltägliche Sportart American Football. Am Samstag, 13. Juli kommt es auf dem «Brühl» nach vier Uhrencup-Spieltagen zu einem erneuten Höhepunkt: dem American Football Final.

OK-Präsident Harald Stadler im Stadion «Brühl». Nach 2004 findet hier zum zweiten Mal ein Schweizer Final im American Football statt. Joseph Weibel)Drei aktive Spieler der Bienna Jets stammen aus Grenchen: Michael Sperisen, Norman Hunziker und Niki Perego. zVg.)

OK-Präsident Harald Stadler im Stadion «Brühl». Nach 2004 findet hier zum zweiten Mal ein Schweizer Final im American Football statt. Joseph Weibel)Drei aktive Spieler der Bienna Jets stammen aus Grenchen: Michael Sperisen, Norman Hunziker und Niki Perego. zVg.)

Im Ursprungsland USA ist der Amerikanische Fussball natürlich ein Hipe. In der Schweiz ist diese Bewegung noch jung, eine kleine aber feine verschworene Gemeinschaft von Teams in der Deutschschweiz und Romandie. Dem Schweizerischen Verband sind 16 Teams angeschlossen, deren sechs spielen in der Nationalliga A, fünf in der Nationalliga B. Ein A-Team stellen auch die Bienna Jets, die heute 70 bis 80 aktive Mitglieder stellen. Nur noch die Zurich Renegades gibt es länger als die vor knapp 30 Jahren gegründeten Bienna Jets.

Starker Teamgedanke

Nach 2004 organisieren die Bienna Jets nun zum zweiten Mal den American Football-Final in Grenchen. OK-Präsident ist der Bieler Harald Stadler. Der 40-jährige Elektroingenieur spielte selber 23 Jahre American Football. Heute ist er Trainer bei den Junioren. Das American Football hat ihn schon früh gepackt. Der Teamgedanke werde in dieser Sportart ganz besonders gelebt. Auch ausserhalb des 120 Yards langen und 53 Yards breiten Spielfeld. Er gibt ein Beispiel. «Das OK-Team hatte ich nach sechs Telefonanrufen beisammen.» Ein kleines und junges Team. Die Medienverantwortliche ist 23, das Catering wird von einer 18 Jahre alten Person verantwortet. Am eintägigen Anlass hilft dann alles mit, was Hände und Füsse hat. 60 bis 70 Personen sind das am 13. Juli. Gespielt werden zwei Finals. Das der Junioren U19 und der «Grossen». Am vergangenen Wochenende wurden die Endpaarungen ermittelt. Bei den Junioren (14.30 Uhr) treten die Calanda Broncos gegen die Zurich Renegades an; um 17.30 Uhr kommt es zum grosse Showdown zwischen Basel Gladiators und den Calanda Broncos.

Ein grosses und spezielles Fest

Zum Aufbau im Stadion «Brühl» kommt es bereits am Freitag. Am Samstag dann ist um 13.30 Uhr Türöffnung und grünes Licht für ein mehrstündiges Fest - auf gut amerikanisch natürlich. Das gilt auch für den kulinarischen Part. Es gibt amerikanische Hot Dogs, Hamburger, Donuts, Cola, Bier und Mineral. Und wie früher zu den ganz grossen Zeiten des FC Grenchen wird auch auf der Tribüne serviert. Die Organisatoren haben auch ein VIP-Paket für 100 Franken zusammengestellt. VIP-Gäste haben Zutritt zum Club 200-Raum im Stadion und werden den ganzen Tag kulinarisch verwöhnt. Auf dem Brühl stehen dann nicht die typischen Torstangen im südlichen und nördlichen Teil des Platzes; am grossen Souvenirstand können sich Eingefleischte und Novizen mit verschiedensten Artikeln eindecken. «Und natürlich treten auch Cheerleaders auf», verspricht OK-Präsident Stadler. Zum Einlauf der Spieler soll es eine besondere Überraschung geben; zwei Damen aus Basel singen vor dem Spiel a cappella die Nationalhymne. Ein Spiel dauert im Schnitt gut zwei Stunden. Der Speaker wird laufend kommentieren und so dafür sorgen, dass auch Zuschauerneulinge dem Geschehen folgen können.

Hervorragende Zusammenarbeit mit Stadt

Auf diese Zuschauerneulinge hofft Harald Stadler ganz besonders. «Ich denke, dass wir ein ganz tolles Spektakel liefern können». Auch dank der tollen Infrastruktur, die das «Brühl» biete, anerkennt Stadler. Sowohl der Club wie auch die Stadt würden sich grosszügig zeigen und die Zusammenarbeit sei hervorragend. Harald Stadler rechnet mit mindestens 1500 Zuschauer. Natürlich hänge der Zustrom auch vom Wetter ab. Jedenfalls gilt die American-Footballszene als überaus friedfertiges Volk und vor allem als gewaltfrei. Auch wenn bei dieser Sportart manchmal mit harten aber fairen Bandagen gekämpft wird. Das OK muss übrigens mit einem Budget von 25'000 Franken auskommen. Beim American Football werden die Brötchen grundsätzlich kleiner gebacken. Ausser etwa die legendären Jet Burger, die sind nämlich wie die Donuts ganz gross und schmecken ganz gut.