Zum Frühstück auf den Grenchenberg

Wenn am 27. Juni zum 21. Grenchenberglauf gestartet wird, ist natürlich auch Roger Gerber am Start. So wie immer – zum 21. Mal. Auch wenn der Biberister in den letzten Jahren rund 800 Rennen im In- und Ausland absolviert hat, der Grenchenberglauf bleibt für ihn bis heute ein «Genusslauf».

Roger Gerber absolviert seinen 21. Grenchenberglauf. Bild: zvg
Roger Gerber absolviert seinen 21. Grenchenberglauf. Bild: zvg

Irgendetwas muss es auf sich haben, wenn man am 27. Juni zum 21. Mal die Strapazen auf sich nimmt und die zwölf Kilometer des Grenchenberglaufs absolviert. «Der Grenchenberglauf ist einfach ein Fixpunkt in meinem Leben, ein fest eingeplanter Tag in der Jahresplanung, der oberste Priorität geniesst.» Solange es seine Gesundheit und Fitness zulasse, werde er nie auf den Grenchenberglauf verzichten, sagt der 50-jährige Allrounder aus Biberist. «Als der Lauf im Jahr 2000 erstmals ausgetragen wurde, gab es im Ziel noch ein währschaftes Frühstück», erzählt Roger Gerber. Das sei eine grosse Portion Extramotivation gewesen und habe ihn quasi ins Ziel getragen.

Das sportliche Husarenstück

Dass er auf den Grenchenberg weder verzichten will noch kann, bewies Roger Gerber im Jahr 2005 mit seinem grössten sportlichen Husarenstück: Nachdem er am Tag zuvor am 100-km-Lauf von Biel mit einem vierten Rang brilliert hatte, nahm er am nächsten Morgen den Grenchenberglauf unter die Füsse. «Heute ginge das in meinem Alter nicht mehr, aber damals wollte ich nur eines: Laufen, Laufen und nochmals Laufen. Egal ob flach oder bergauf.» Dabei sei er überhaupt kein verbissener, krankhafter Läufer. «Im Gegenteil, die Erholung war für mich immer sehr wichtig. Ich war da stets konservativ dazu eingestellt, konnte gut mal ein paar Tage ohne den Sport sein und vielleicht darum darf ich heute sagen, dass ich 35 Jahre lang verletzungsfrei geblieben bin und keinen einzigen Lauf aufgeben musste.» Er nahm weltweit an über 800 Rennen teil. Etwas sechs Mal am 100-Kilometer-Lauf Biel, fünf Mal den Swiss Alpine, 24 Mal den Jungfrau-Marathon, mehrmals den Zürich-Marathon. An den 42 Kilometer langen Läufen war er zum Teil auch mehrmals in Wien, New York, auf den Bermudas, in Frankfurt oder München. Und hinzu kommt die regelmässige Teilnahme am Grenchenberglauf? «Dieser Lauf ist für mich Genuss pur, die Wettkämpfe finden anderswo statt», antwortet Roger Gerber. Dabei sind Bergläufe eigentlich gar nicht sein Metier. «Ich will jedoch zum ersten Mal in die Wertung der Jura-Top-Tour in diesem Jahr als Einzel- sowie als Teammitglied und da muss man halt eben etwas die Zähne zusammenbeissen.»

Vom Grenchenberg nach Hawaii?

Läuft Roger Gerber nicht gerade einen Marathon, so versucht er sich nur noch gelegentlich als Duathlon-Sportler. Triathlon sei weniger sein Ding, denn das Wasser ist nicht sein Element. Trotzdem hat er einen Traum: Er möchte einmal den Iron-Man auf Hawaii bestreiten. Zuzutrauen ist dies dem Biberister allemal. «Das Training gestalte ich seit Jahren vielseitig, nebst dem Laufen fahre ich Rad und Bike und im Winter bin ich auf der Langlauf-Loipe anzutreffen. Umfangmässig trainiere ich in der Woche bis zu zwölf Stunden». Und ist er für einmal nicht selber am Laufen, organisiert er als Vize-Präsident den Emmenlauf. Dieser läuft aktuell unter seiner Co-Leitung als EmmenLauf Challenge zwischen dem 12. und 27. Juni 2021. Den Grenchenberglauf will er übernächstes Wochenende in einer Zeit von etwa eineinviertel Stunden absolvieren. «Die Vorfreude darauf ist riesig. Ich nehme die Challenge an, freue mich auf einen faszinierenden Lauf und eine einmalige Aussicht am Ziel. Und danach gönne ich mir ein paar Tage Ruhe.» Versprochen!