Kaffeehaus-Stimmung in der Grenchner Badi

Wie heisst es so schon in einem der Hits von Judo Jürgens? «Aber bitte mit Sahne!» So könnte es auch im neu eingeweihten Kaffeehaus (genannt: Kafihüsli) in der Grenchner Badi getönt haben. Die vom Pächter initiierte Idee eines kleinen Kaffeehauses ist eine der schönen Seiten in einem sonst überaus unschönen Sommer.

Die neuen Pächter der Badi-Beiz bleiben optimistisch: Judith Mattei und Christoph Gerber lassen sich nicht vom schlechten Wetter unterkriegen.
Die neuen Pächter der Badi-Beiz bleiben optimistisch: Judith Mattei und Christoph Gerber lassen sich nicht vom schlechten Wetter unterkriegen.

Hochwasser, Gewitter, Regen, Hagelschlag und immer wieder kühle Temperaturen: So war der Sommer 2021. Die schönen Tage in der Grenchner Badi hatten in dieser Saison Seltenheitswert. Die weniger Eintritte und die damit verbundene Umsatzflaute spürten auch Judith Mattei und Christoph Gerber, die neuen Pächter des hiesigen Badi-Bistros.

Es gibt auch schöne Seiten

Ein Besuch im Freibad war oft wenig verlockend. Aber wir berichten von den schönen Seiten in einem der schönsten Bäder in der Region. Voller Elan hatten am Muttertag im Mai dieses Jahres die neuen Pächter des Restaurants ihre Arbeit aufgenommen. «Wir hatten mit unserem neuen Bistro-Konzept keinen schlechten Start», sagt Christoph Gerber. Als der grosse Regen kam, ging allerdings plötzlich fast gar nichts mehr. «Ich bin sehr glücklich, dass uns unsere Stammgäste nicht im Stich gelassen haben. Sie kommen seit rund zehn Jahren regelmässig in die Badi-Beiz, an guten und an schlechten (Wetter-)Tagen.» – «Hamburger mit Pommes frites und auch immer mehr die Fischknusperli sind die Renner der Saison gewesen», weiss Judith Mattei. Auch hätte man kurzfristig ein Salatbuffet bereitgestellt, das sich zuletzt wachsender Beliebtheit erfreute. Der Soft-Ice-Stand in der Badi sei vorab bei der jüngsten Kundschaft sowieso weit herum bekannt und beliebt.

Neues Kaffeehaus eingeweiht

Ihren Optimismus haben die Pächter der Badi-Beiz jedenfalls nicht verloren. Die Hoffnung liege nun halt auf der kommenden Saison. «Wir wollen an unserem Dienstleistungsangebot einiges optimieren.» Die Detailplanung dazu werde nach Saisonschluss in zwei Tagen an die Hand genommen, sagt Christoph Gerber. Seit sechs Wochen ist nun das neue Kaffeehaus – oder besser gesagt: Kafihüsli – in Betrieb und erfreut sich grosser Beliebtheit. Auch wenn es der Chef selbst konstruiert und aufgebaut hat, musste man doch etwas in die neue Kaffeemaschine investieren und hofft nun nicht nur auf eine gute letzte Badi-Woche, sondern wie erwähnt auf die Saison 2022. «Jene Gäste, die in Zukunft nur einen Kaffee mit etwas Backwaren geniessen möchten, müssen nun nicht mehr im Restaurant mit der anderen Kundschaft anstehen. Die Qualität unseres Kaffees hat sich ebenfalls verbessert, zudem servieren wir das heisse Getränk auf eine viel ‹gluschtigere› Art und Weise.» Und während einige Schachspieler auf der grossen Badi-Terrasse ihrem Hobby frönen und nun ihre Hirnzellen mit Koffein in Schwung halten können, trifft sich die ältere Generation zum Kaffeeklatsch gleich nebenan. Die beiden Gruppen kommen sich dabei kaum in die Quere. Das soll sich 2022 bald ändern, wenn sich die Terrasse zum gemütlichen Treffpunkt für alle entwickeln und die Besucher anlocken wird. Judith Mattei und Christoph Gerber lassen sich jedenfalls nicht unterkriegen. «Wir arbeiten mit viel Freude und Herzblut in Grenchen und wollen in naher Zukunft einiges auf die Beine stellen.» Mit einem schlechten Sommer müsse man immer rechnen, meint der Pächter. Dafür hätte man viel mehr Zeit gehabt, um an den Zukunftsplänen zu arbeiten. Nur so viel sei verraten: Mit Überraschungen darf im nächsten Jahr gerechnet werden – nicht nur in kulinarischer Hinsicht, sondern wahrscheinlich auch im Unterhaltungsbereich. Freuen wir uns gemeinsam auf eine gute Badi-Saison 2022!