Schnäppchenjagd für Kunstliebhaber

Wenn sich Anfang Juli auf dem Marktplatz Kunstschaffende, Sammler, interessierte Laien oder einfach zufällige Passanten in ungezwungener Atmosphäre begegnen, dann ist Zeit für «Coffre ouvert».

Den Sujets waren kaum Grenzen gesetzt.
Den Sujets waren kaum Grenzen gesetzt.

42 Aussteller haben ihre Autos mit Kunstgegenständen bepackt, sind nach Grenchen gefahren, haben den Kofferraum geöffnet und ihre Kunstwerke, Bilder oder Skulpturen zur Ansicht und zum Kauf angeboten. Bereits zum elften Mal fand «Coffre ouvert» statt. Der Marktplatz verwandelte sich wie von Zauberhand in einen bunten, belebten und ungezwungenen Kunstmarkt.

Die Grenchner Kunstgesellschaft mit dem Anlass-Verantwortlichen Ernesto Gravino zeigte sich zufrieden: «Gut 80 Prozent sind Stammkunden. Dieses Jahr durften wir aber auch mehrere Neuzugänger begrüssen.» Bewährt habe sich, dass es erneut zu keinem grossen Gedränge kommen konnte, weil die Autos wiederum in der Mitte des Platzes angeordnet wurden und die Besucher darum den Weg aussen herum nehmen mussten. «Dies gestattet den Ausstellern mehr Präsenz und grössere Beachtung», sagt Ernesto Gravino, der zum dritten Mal als Verantwortlicher den Anlass betreute.

Auffallend an der Ausgabe 2022 war, dass viele Künstler ganz neue Ideen in die Kunstausstellung einbrachten. So zeigte beispielsweise die Baselbieterin Susan Fey, was man mit verloren gegangenen Radkappen fabrizieren kann. Die Fundstücke wurden künstlerisch verziert und schmücken nun Wohnungen oder Gärten. Der ökologische Aspekt der Wiederverwertung ist dabei ebenfalls zu beachten. Dem Expressionisten Thierry Ruch konnte man während der Arbeit über die Schulter schauen. Einige Kunstmaler beschäftigten sich zwischendurch ebenfalls mit ihren neusten Werken. Bei idealen äusseren Bedingungen war es schon fast schade, dass der Kunstmarkt um 16 Uhr schliessen musste. Am Abend gab es im Kunsthaus einen von der Kunstgesellschaft offerierten Risottoschmaus.