Freudentag für die Bürgergemeinde Grenchen

Ein ganz schöner Koloss, der künftig im Werkhof der Bürgergemeinde Grenchen steht: die Forstkombinationsmaschine der Marke HSM Schweiz AG, Modell 805 HD FKC, Länge 9,5 Meter, Breite 2,65 Meter und Höhe 3,75 Meter. Die neue Forstmaschine bringt stolze 18,5 Tonnen auf die Waage.

Grosser Bahnhof für die neue Forstkombinationsmaschine der Bürgergemeinde Grenchen: Der Lieferant, ein Teil des Bürgerrats und der Verwaltung und natürlich die Mitarbeitenden des Werkhofs der Bürgergemeinde genossen die Einweihung des neuen Fahr
Grosser Bahnhof für die neue Forstkombinationsmaschine der Bürgergemeinde Grenchen: Der Lieferant, ein Teil des Bürgerrats und der Verwaltung und natürlich die Mitarbeitenden des Werkhofs der Bürgergemeinde genossen die Einweihung des neuen Fahrzeugs. Bild: Joseph Weibel

Wenn nach 17 Jahren ein Gerät ersetzt wird, das Begleiterin war während 11 200 Betriebsstunden und immer gute Dienste leistete, darf man schon ein bisschen nervös sein auf die Nachfolgerin. Revierförster Patrik Mosimann denkt und sagt das, während er im Werkhof hastig in Unterlagen blättert. Er schaut auf die Uhr. «Um 14 Uhr müsste die Maschine da sein.» Der grosse Transporter, auf dem die neue Forstkombinationsmaschine aufliegt, kommt schon früher. Sorgfältig wird die Maschine vom Laster gerollt und hat ersten Kontakt mit dem Grenchner (Wald-)Boden. Ein wichtiger Moment für die Bürgergemeinde Grenchen und ihre Mitarbeitenden.

Etwas gelassener wirkt Elmar von Rotz, der zurzeit wegen eines kleinen Betriebsunfalls an Krücken geht. Er ist Verkaufsleiter der HSM Schweiz AG in Holziken AG. Sein Dialekt führt in die Innerschweiz, nach Obwalden. Er ist sich stark bewaldete Gebiete gewohnt. 40 Prozent des Kantons Obwalden sind mit Wald bedeckt. So viel Waldanteil gibt es auch im Kanton Solothurn, notabene. Jedenfalls sei für ihn heute ein guter Tag, schmunzelt er. Gleich zwei Fahrzeuge des Modells 805 HD FKC hätten sie ausliefern können, sagt er und zeigt auf die Maschine, die mittlerweile beim Werkhof steht. Seit 1986 hat der Importeur und Tochter der deutschen Hohenloher Spezial-Maschinenbau GmbH in der Schweiz 480 Fahrzeuge ausgeliefert. Derzeit seien rund 380 Fahrzeuge in der Schweiz in Betrieb.

17 Jahre gute Dienste geleistet

Revierförster Patrik Mosimann ist nun entspannt und wirft seinerseits einen Blick auf die Vorgängerin. «Wir konnten die Forstmaschine 2005 als Occasion kaufen. Sie hat uns immer gute Dienste geleistet.» Allerdings sei sie reparaturanfälliger geworden; deshalb habe er 2017 erste Evaluationen gemacht für einen Ersatz. Zwei Jahre später, als die Kaufabsicht für eine neue Maschine spruchreif war, ereignete sich auf der Grenchenberstrasse ein Bergrutsch. «Da musste die Bürgergemeinde die finanziellen Prioritäten anders setzen.» Diesen Frühling segnete der Bürgerrat nach einer internationalen Submission die neue Maschine von HSM Schweiz AG ab. Kostenpunkt: eine halbe Million Franken. Die frühere Maschine wirft allerdings noch einen Ertrag ab, weil sie weiterverkauft werden kann.

Sportliche Lieferzeit

Mit sichtlicher Freude gehörte natürlich auch Bürgergemeindepräsident Edy Sperisen zu den Rednern vor den Werkhofmit­arbeitenden, Verwaltungs-und Behördenmitgliedern. Er habe, wie Revierförster Mosimann, gestaunt über die sportliche Lieferzeit, nachdem die Aargauer Importeurin im Frühling den Zuschlag erhielt und nun im September bereits die neue Maschine liefern konnte. «Schön, dass sich Lieferengpässe nicht überall bewahrheiten», so Sperisen.

Freude herrscht natürlich auch bei Daniel Freudiger. Er ist der «Kapitän» des neuen Forstfahrzeuges das mit sechs Rädern, seinen 238 PS, modernster Abgasstufe und integriertem Mikropartikelfilter bis zu zwölf Tonnen Holz schleppen kann. Ausserdem beträgt die Reichweite des Kranarmes zehn Meter und dieser dreht sich um die eigene Achse. Die Jungfernfahrt war für Freudiger kurz, aber eindrucksvoll. Er hatte beim Importeur natürlich bereits eine entsprechende Fahrausbildung genossen. ­Ausserdem war im Sommer 2021 eine Kombimaschine zum Test zur Verfügung gestellt worden. Er freut sich auf die ­Arbeit mit der neuen Maschine bei der Holzernte. Ebenfalls ausgebildet auf dem 18,5-Tönner werden die beiden anderen Forstwarte: Duncan Hiermeier und Simon Stöckli. «Und wer weiss», schmunzelt Patrik Mosimann, «vielleicht dürfen dann die Lernenden auch mal Co-Pilot sein.» Neben ihm strahlen zwei Gesichter: die von den beiden Lernenden Désirée Bernasconi und Nathan Schneider.