Wie ein moderner «Tante-Emma-Laden»

Grenchen Der grosse Monatsmarkt in Grenchen wird immer beliebter. Längst findet man auf dem Marktplatz nicht nur frisches Gemüse, Früchte und Blumen, sondern je länger je mehr auch Waren aller Art. Und die Anbieter nehmen auch lange Anfahrtswege auf sich, um die Grenchner Stammkundschaft zu bedienen.

Biryar-Moden aus Thun ist beleibter Stammgast auf dem Märitplatz.

Biryar-Moden aus Thun ist beleibter Stammgast auf dem Märitplatz.

Luici Spina ist mit seinen Früchten das erste Mal am Monatsmarkt dabei.

Luici Spina ist mit seinen Früchten das erste Mal am Monatsmarkt dabei.

Der Grenchner Wochenmarkt hat sich längst etabliert und ist zu einem farbenprächtigen Ereignis geworden, wo man jeweils Leckereien und Spezereien in Hülle und Fülle findet. Sei es frisches Gemüse und Früchte, Blumen, Hong, Wein, Backwaren usw. Anbieter sind vor allem Produzenten aus der Region. Bei der Bevölkerung ist der Markt unterdessen beliebter Treffpunkt. Beim grossen Monatsmarkt wird das Angebot des Wochenmarktes mit Waren aller Art ergänzt. Der Grenchner Stadtanzeiger hat sich umgeschaut und wollte wissen, ob es Neues zu entdecken gibt.

«Grenchen muss sein»

Es hat zwar auf dem Märitplatz an diesem kalten Februarmorgen noch einige freie Plätze, was aber unterdessen am Monatsmarkt alles angeboten wird, gleicht schon bald mehr einem Basar. Nebst den alteingesessenen Marktfahrern, die wöchentlich ihre Frischware anbieten, kann man inzwischen auf dem Marktplatz einmal im Monat fast wie in einem Warenhaus einkaufen. «Falsch – ich sehe uns eher wie ein moderner Tante-Emma-Laden», sagt Heinz Peter aus Däniken. Er besucht Grenchen inzwischen seit 1981 regelmässig. «Märkte im Wallis, im Jura oder so haben wir inzwischen gestrichen. Aber Grenchen muss sein.» «Ich darf hier auf eine treue Stammkundschaft zählen, die inzwischen genau informiert ist, was man bei uns zu welchen Preisen kaufen kann», sagt der Anbieter von Heimtextilien. Mit seinem Camion transportiert er einmal monatlich eine grosse Auswahl an Bettwäsche und Stoffen aller Art nach Grenchen und zeigt sich begeistert: «Ich möchte es nicht missen, auch wenn früher noch mehr los war.» Entscheidend seien jedoch stets das Wetter und die dazugehörenden Temperaturen.

Dieser halbe Tag ist ideal

Ebenfalls schon recht lange dabei, nämlich gut 20 Jahre, ist die Familie Häubi aus Farnen mit ihrem Stand mit Lederwaren. «Wir haben einige Aussteller kommen und gehen sehen, wir sind immer noch da und werden es noch möglichst lange bleiben.» Mit den selbstgemachten Gürteln aus Rindsleder schliesst Häubi scheinbar eine Marktlücke. «Es läuft gut, und der halbe Tag Märit ist ideal. Dann bleibt nachmittags genügend Zeit, um in der Werkstatt zu arbeiten.» Zur grossen Vielfalt in Grenchen tragen zum Beispiel auch Yvonne Herzig aus Pieterlen oder Silvia Stampfli aus Luterbach mit ihren Ständen bei. Dort gibt es neben Schmuckwaren noch einiges mehr zu entdecken. Für günstige Damenmode sorgt seit vielen Jahren auch Biryar-Moden aus Thun. «Ich fahre gerne nach Grechen», sagt der Geschäftsinhaber. Ansonsten sei er auch im Kanton Bern oder Basel unterwegs. «Mir macht es auch nichts aus, dass der Markt nur den halben Tag dauert. Meine Stammkundschaft, und ohne die geht es kaum, kommt jeweils am frühen Morgen und deckt sich je nach Saison mit Kleidern ein.» Neu am Grenchner Monatsmarkt anzutreffen ist Luici Spina mit seinem Fruchtimport. «Ich komme aus Muri, bin jeden Samstag in Solothurn und scheine hier in Grenchen eine Marktlücke entdeckt zu haben.» Er habe nun mal einen Anfang gemacht und seine Orangen und Artischocken präsentiert. «Ich werde jedoch mit einer grossen Auswahl zurückkommen und die Grenchner mit meiner Ware verwöhnen.» Für eine gute Zukunft und einen interessanten und lebendigen Monatsmarkt ist also auch in Zukunft gesorgt. Er belebt den Marktplatz zusätzlich und hat sich in allen Belangen bewährt.