Alles rund um das Osterfest – davor und danach

Die Tage vor, während und nach Ostern sind lang und stehen für das wohl wichtigste Fest im Kirchenjahr. Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit, die am Gründonnerstag endet. Eine Woche vor Ostern ist Palmsonntag und damit der Beginn der Karwoche. Wir betrachten Ostern einmal von C wie Christi Himmelfahrt über P wie Palmsonntag und Pfingsten.

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Die Osterfeiertage sind nicht nur der erste und grösste Höhepunkt des Kirchenjahres, sie stehen auch für einige Tage der Ruhe und des Feierns. Viele Menschen verbringen die Ostertage jedoch bereits in wärmeren Gefilden – zum Beispiel in Italien – und sorgen meist ab Gründonnerstag für kilometerlange Staus vor und nach dem Gotthard. Wer die Osterzeit lieber zu Hause verbringt, findet vielleicht Zeit, die vielfältigen Angebote der Landeskirchen zu nutzen und auch die Osterbräuche wieder mehr aufleben zu lassen.

Christi Himmelfahrt

40 Tage nach Ostern, also immer an ­einem Donnerstag, wird Christi Himmelfahrt gefeiert. In Deutschland wird an diesem Tag auch der Vatertag gefeiert. Das hat seinen Grund. Früher mussten die Grundbesitzer einmal im Jahr ihre Grundstücke umrunden, um ihren Besitzanspruch zu wahren. Heute sieht diese Vatertagstour beim nördlichen Nachbarn etwas anders aus ...

Gründonnerstag

Der Vorabend des Karfreitags erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen zwölf Jüngern am Abend vor seinem Tod. Am Abend des Gründonnerstags fiel er seinen Verfolgern in die Hände, weil ihn sein Jünger Judas für 30 Silberlinge verraten hatte. Mit dem Gründonnerstag endet die 40-tägige Fastenzeit.

Karfreitag

«Kar» stammt von einem Wort, das Klage, Elend oder Trauer bedeutet. An diesem Tag wurde Jesus Pontius Pilatus vorgeführt, zum Tode verurteilt und noch am selben Tag ans Kreuz genagelt. Die 15. Stunde gilt als seine Todesstunde, weshalb am Karfreitag um 15 Uhr Gottesdienste gefeiert werden. Der Karfreitag ist übrigens ein hoher kirchlicher Feiertag der evangelisch-reformierten Kirche.

Am Ostersamstagabend werden ausserhalb der Kirche das Osterfeuer und damit auch die Osterkerzen entzündet. Die Osterkerzen bringen Licht in die dunklen Kirchen.

Ostern

Am Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu. Am Ostersonntag trafen Maria Magdalena und eine andere Frau namens Maria Jesus, der zu ihnen sprach. Am Ostermontag trafen zwei der Jünger Jesus, wie das Lukas-Evangelium berichtet. Sie, die bisher an seiner Auferstehung gezweifelt hatten, verbreiteten diese Nachricht voller Freude. Die Auferstehung Jesu begründet den Glauben an ein Leben nach dem Tod.

Palmsonntag

Der Palmsonntag ist die Woche vor Ostern. Er markiert den Beginn der Karwoche. Das Neue Testament berichtet, dass Jesus Christus an diesem Tag auf einem Esel in Jerusalem einzog. Die Menschen begrüssten ihn jubelnd und legten Kleider, Palm- und Olivenzweige auf die Strassen.

Pfingsten

50 Tage nach Ostern wird Pfingsten gefeiert. Der Name stammt vom griechischen Wort «pentekosté»: der Fünfzigste. Es ist das Fest des Heiligen Geistes, der den Aposteln erschienen sein soll. An Pfingsten wird die «Sendung» des Heiligen Geistes gefeiert.

Osterbräuche

Das Osterei: Das hart gekochte Osterei wird seit Jahrtausenden am Ostermorgen verschenkt. Im Christentum steht es einerseits für den Tod Christi, andererseits wurde das Osterei zum Zeichen der Auferstehung und des Lebens. Der Brauch des Ostereiersuchens entstand vermutlich im 17. Jahrhundert im Elsass.

Der Osterhase: Es gibt ihn aus Schokolade, aus Butter geformt oder gebacken als Süssspeise. Der Hase ist seit Jahr­hunderten ein Fruchtbarkeitssymbol, eines der ersten Tiere, die im Frühling Junge bekommen. Und der Geschichte nach galt der Hase als Bote der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara.

Das Osterlamm: Zu Ostern, wenn die Fastenzeit endgültig vorbei ist, gibt es in vielen Haushalten und vor allem auch in Restaurants einen Gitzibraten oder ein Osterlamm. Das Lamm ist vor allem als Opfertier bekannt. Traditionell wurde es zum jüdischen Passahfest geschlachtet und gegessen (das Passahfest erinnert an die erste Gerstenernte im Frühjahr). Das weisse Fell des Lammes symbolisiert Reinheit und Frieden und soll die Menschen zu einem friedvollen Leben aufrufen.

Das Osterfeuer: Das Osterfeuer ist ein Symbol für die Sonne. Das Frühlingsfeuer wurde schon in vorchristlicher Zeit entzündet, um der Sonne zu signalisieren, dass sie auf die Erde «herabsteigen» soll. Seit etwa 750 n. Chr. sind Osterfeuer belegt. Sie werden meist am Abend des Ostersamstags entzündet und gesegnet. Mit dem Feuer werden auch die festlich geschmückten Osterkerzen entzündet.