Charmanter Empfang am Gemeindeschalter
Wer sagt denn, dass ein Behördengang ins Gemeindehaus nur unangenehme Seiten hat? Nicht so jedenfalls in Arch: In der bernischen Nachbargemeinde von Grenchen sorgen Denise Hübscher und Michelle Katic für ein angenehmes, herzliches Willkommen und helfen ihrer Kundschaft bei sämtlichen Anliegen weiter.

Sie sind ein eingespieltes Team, die beiden jungen Frauen Denise Hübscher und Michelle Katic. Im schmucken Gemeindehaus von Arch sitzen sie sich fast täglich gegenüber und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Gemeindegeschäfte. Denise Hübscher ist seit eineinhalb Jahren in Arch als Sachbearbeiterin angestellt, Michelle Katic absolviert ihr drittes KV-Lehrjahr bei der Gemeindeverwaltung. Arch ist mit seinen etwa 1750 Einwohnern eine eher kleine Gemeinde, und trotzdem wird es den beiden Schaltermitarbeiterinnen sicher nie langweilig. «Ich kümmere mich um die Einwohnerkontrolle, um die Fremdenkontrolle, aber auch um das Sekretariat der Primarschule Arch», erzählt die 23-jährige Angestellte. «Es ist wirklich ein Traumjob. Ich erhalte Einblicke in allen Belangen. Im dritten Lehrjahr zum Beispiel in die Bereiche Liegenschaftsvermietung und Entsorgungswesen der Bauverwaltung», sagt Michelle Katic. Arch ist eine schöne, am Nordhang des Bucheggberges gelegene Gemeinde im untersten Zipfel des Berner Seelandes und verfügt durch seine geografische Lage mehrere Berührungspunkte zum Kanton Solothurn. Vom Dorf erstreckt sich der Blick ins Aaretal und an den Jura zwischen Biel und Solothurn.
Aus Lyss und Biel
Die beiden Mitarbeiterinnen der Gemeinde sind nicht ortsansässig. Denise Hübscher kommt aus Lyss und pendelt per Zug fast jeden Tag zur Arbeit. «Mein Pensum in Arch beträgt im Moment 70 Prozent, weil ich noch eine Weiterbildung für den Fachausweis mache.» Umso mehr geniesst sie die reizvolle Landschaft. «Ich bin eben auch ein Aarefan und darum fühle ich mich hier natürlich absolut wohl.» Als Hobby nennt die Sachbearbeiterin das Reiten, Wandern und das Zusammensein mit der Familie. Ebenfalls sehr sportlich zu Land und Wasser unterwegs ist die 18-jährige Bielerin Michelle Katic. «Der beste Ausgleich zur Stadt. Ich fahre Ski, gehe Stand-up-Paddeln und fahre Rad.» Die besten Voraussetzungen dafür findet die Lehrtochter darum quasi vor der Tür. Aber bleibt denn neben dem doch anspruchsvollen Job Zeit für viele Hobbys? Die beiden jungen Frauen bejahen die Frage und betonen nochmals die wertvolle Abwechslung zwischen Stadt und Land.
Was bringt die Zukunft?
Denise Hübscher und Michelle Katic haben vor Antritt ihrer Stelle in Arch die Möglichkeit erhalten, in der Gemeindearbeit zu schnuppern. Während für Michelle Katic schnell einmal klar war, dass sie eine KV-Lehre im Büro machen möchte, versuchte es Denise Hübscher sowohl in einer Kita, in der Pflege oder bei einem Tierarzt. «Interessante Erfahrungen, die mir auch in Zukunft helfen werden, meinen Weg zu finden.» Noch ist aber der Gedanke daran, die Gemeindeverwaltung in Arch zu verlassen, für die 23-jährige Lysserin in weiter Ferne. «Ich geniesse die Arbeit hier und das gute Verhältnis zu allen Mitarbeitern und zu meiner Vorgesetzten, der Gemeindeschreiberin Tanja Fortunato. Alles andere zu seiner Zeit.» Die Bielerin Michelle Katic, die kurz vor ihrem Lehrabschluss steht, gefallen die Arbeit und der Schalterdienst. «Hier komme ich mit vielen Menschen zusammen und kann etwas Sinnvolles tun.» Sie wird der Gemeinde auch nach Lehrabschluss mindestens bis Ende Jahr 2023 zur Verfügung stehen. Der Gemeindeverwaltung soll es recht sein und der Archer Bevölkerung ebenfalls. Wo sonst wird man derart freundlich, charmant und aufgestellt an einem Schalter empfangen? Da wird der Besuch im Gemeindehaus so kompetent und angenehm wie möglich gestaltet. Eher skeptisch äussern sich die beiden jungen Frauen noch zur bevorstehenden Fasnacht in der näheren Umgebung und in ihren Wohnorten. Vielleicht könnten sie sich dieser ja annähern und für sich entdecken, meinen sie, aber momentan gelten in ihrem Leben andere Prioritäten.