Das Feuer für das Freilichtspiel Grenchen ist entzündet

Feuer frei für das Grenchner Freilichtspiel! Es wird nicht geschossen, sondern in Anlehnung an den Liedtext des legendären Mani Matter «I han es Zündhölzli azündt» ein neues Feuer entfacht für ein besonderes Freilichtspiel mit einem weitgehend regionalen Ensemble und einem entflammten Organisationskomitee aus Stadt und Region. Dazu gehört auch Hubert Bläsi, Präsident des Vereins Freilichtspiel Grenchen.

Das Zündhölzli für das Freilichtspiel Grenchen ist von Vereinspräsident Hubert Bläsi symbolisch entfacht. Bild: Joseph Weibel

Hubert Bläsi meint es ernst, nimmt ein langes Streichholz in die Hand und zündet es an der Reibefläche der Schachtel an. «Gut so?», fragt er schmunzelnd. Gut so! Er, und nicht nur er, ist Feuer und Flamme für ein Freilichtspiel in schönster Umgebung: im Stadtpark von Grenchen. Premiere ist am Freitag, 7. Juni 2024, Derniere einen Monat später. Dazwischen liegen 15 Vorstellungen, inklusive Reservedaten. Die überdachte Tribüne bietet Platz für 200 Personen.

Offene Türen eingerannt

Die Freilichtspiele Grenchen bestehen seit 2003 und wurden von Iris Minder gegründet. 2019 war die letzte reguläre Aufführung im Zweijahresrhythmus. 2021 fanden die letzten Freilichtspiele coronabedingt in abgespeckter Form statt. «Wir wollten diesen tollen Anlass nicht sterben lassen», begründet Hubert Bläsi das Engagement eines neuen Ensembles. Und damit rannten die Verantwortlichen offene Türen ein. «Es war eine eindrückliche Welle der Sympathie, welche uns entgegenschwappte», versinnbildlicht Bläsi die Dynamik in der Stadt. Die Veranstaltung soll soweit möglich «Made in Grenchen» sein. Vom Bühnenbildner über den musikalischen Leiter und die Schauspielenden bis hin zum verantwortlichen OK. Das ist dem Verein Freilichtspiel sehr gut gelungen (siehe Kasten).

Warum Mani Matter? «Für die Wiederaufnahme des Freilichtspiels wollten wir ein besonderes Programm – verbunden mit einem grossen Namen. Dieser Name ist auch 50 Jahre nach seinem Tod unauslöschlich und steht für einen einzigartigen Mundart-Liedermacher.» Und nachdem Hubert Bläsi bei seinen Recherchen auch auf szenische Darstellungen von Mani Matter gestossen war, wollte er nicht mehr weitersuchen. Musik und Theater versprechen einen besonderen Leckerbissen am Freilichtspiel 2024. «Es ist eine Hommage an Mani Matter und sein einzigartiges Erbe», sagt Bläsi. Und in Gedanken sieht er am Ende der Vorstellung vielleicht schon 200 Streichhölzer im Publikum brennen.

Von Grenchnern für alle

Während die Aufführungen der Freilichtspiele Grenchen im Eichholz stattfanden, bieten die Organisatoren mit dem Stadtpark eine idyllische Kulisse, die durch den Bühnenkörper, der eine stilisierte Gitarre darstellt, noch verstärkt wird. Für die Musik im Schallloch der Kulisse sorgen Rouwen Kronenberg (musikalischer Leiter) und drei weitere Musizierende. Auf der Bühne steht ein äusserst illustres Ensemble mit der Grenchnerin Viviana Cali (stand mit vier Jahren zum ersten Mal in Ballettschuhen, ist heute Schauspielerin, Songwriterin und Sprecherin), Michael Enzler, Sandra Sieber (ebenfalls Grenchnerin, erhielt 2014 den Grenchner Anerkennungspreis), Jacqueline Fahrni und Roland Favre (war bei allen Grenchner Freilichtspielen dabei). Für die Dramaturgie und die szenische Umsetzung zeichnen Hansjörg Betschart (Basel, international bekannter Regisseur) und Melanie Gehrig Walthert (Regisseurin und Mitglied des Produktionsteams der Bühne Burgäschi) verantwortlich. Hansjörg Betschart hat eine Inszenierung voller Geschichten und humorvoller Musik geschaffen. Das Stück simuliert die Zeit der 70er-Jahre, als Mani Matter mit seinen Mundartliedern die Schweiz verzauberte. «Ich will nicht zu viel versprechen, aber diese Inszenierung wird etwas Besonderes», sagt Hubert Bläsi.

Trotzdem will das OK mit Demut an den Start gehen. «Wir haben die nötige Euphorie, bleiben aber auf dem Boden.» Luft nach oben gibt es noch bei den Sponsoren. Mit der Baloise steht der Hauptsponsor fest, die Ypsomed stellt  – zusammen mit der Stadt und dem Kanton – einen weiteren wichtigen Pfeiler dar. Firmen und Institutionen haben die Möglichkeit, als Gold-, Silber- und Bronzesponsor aufzutreten. Darüber hinaus gibt es auch Unterstützungsmöglichkeiten in kleinerem Rahmen.