Die fünfte Jahreszeit beginnt

Das Hilari-Denkmal ist gesetzt, der Stadtpräsident hat seinen Schlüssel zum Stadthaus bereits vorletzte Woche den Narren übergeben. Nun heisst es: Fasnacht ist Trumpf! «Füür und Flamme» bis zum Aschermittwoch. Obernarr Patrick Meier freut sich auf jede einzelne Fasnachtsveranstaltung.

Die Schuelschwänzer gehören seit Jahren zur Grenchner Fasnacht und präsentieren ein grosses Gugge-Repertoire. Bild: Daniel Martiny/a

Möglich, dass viele von uns heute Donnerstagmorgen in vierzehn Tagen etwas übernächtigt aus der Wäsche gucken, weil sie bereits einige Stunden wach sind. Kein Wunder, denn am 8. Februar ist Schmutziger Donnerstag. Um 4.45 Uhr besammelt man sich, vorerst geräuschlos, um Punkt 5.00 Uhr die Chesslete zu starten. Eine grossmächtige und laute Chesslete soll es werden, die mit der Monsterchesslete auf dem Postplatz ihren Abschluss finden wird, bevor es dann in die Beizen zur wohlverdienten Mehlsuppe geht. «Endlich, ich kann es kaum mehr erwarten. All die Vorbereitungen in den letzten Wochen und Monaten werden sich lohnen. Jetzt wollen wir unsere fünfte Jahreszeit feiern und in vollen Zügen einfach nur geniessen.» Der Grenchner Obernarr Patrick Meier ist seit 2019 in seinem Amt und weiterhin «Füür und Flamme» für seine Leidenschaft. Meier erwartet in etwa gleiche Zahlen wie im letzten Jahr, was die Fasnachtsteilnehmer betrifft. «Je nach den herrschenden Wetterbedingungen hoffentlich sogar etwas mehr. Auch werden erneut etwa zehn Wagen den grossen Umzug befahren.»

Wer besucht die Fasnacht?

Der Obernarr muss jedoch zugeben, dass die Teilnehmerzahlen seit der Pandemie allgemein etwas zurückgegangen sind. «Natürlich gibt die eingeschworenen Fasnächtler, die jedes Jahr aus nah und fern bei uns mitmachen. ‹Füür und Flamme› für die Fasnacht sollte man jedoch schon sein, besonders wenn man die Fasnacht über die volle Distanz mitgehen will.» Als erstes grosses Event findet am 3. Februar zum 51. Mal der «Plausch» statt (siehe Artikel rechts). «Ein erster Höhepunkt 2024 ist für mich der Chinderumzug vom 8. Februar. Genau dort hoffen wir, dass der Funke überspringt und wir Nachwuchs für unseren Grossevent evaluieren können. Ein Anlass, den man erleben muss, ist der Schnitzelbank- und Guggenabend vom selben Tag in den Beizen. «Fasnacht, wie sie sein sollte, mit sämtlichen Grenchner Guggenmusiken am Start. Wem die Nacht zu lang wird, ober wer nicht bis zum Open End dabei sein kann, erhält am nächsten Tag die Gelegenheit, an der Seniorenfasnacht die Sketche und die Schnitzelbank-Gruppen nochmals zu erleben. «Wenn die Senioren Fasnacht feiern, bleibt kein Auge trocken, kein Bauchmuskel schlaff und niemand wird müde», meint Patrick Meier. Da sollte die Fitness auch noch reichen, am Abend im Parktheater die 15. Goschennacht zu überstehen.

50 Jahre Luna-Zunft

Am Samstag, 10. Februar, und am Sonntag, 11. Februar, gibt es für alle Narren kein Halten mehr. Vorerst geben sie am Samstag auf drei Bühnen alles, was ihre Instrumente hergeben, dann startet am Sonntag um 14.15 Uhr mit einem Böllerschuss der grosse Umzug als Höhepunkt der Grenchner Fasnacht. «Noch ist aber längst nicht fertig», lacht der Obernarr. «Dieses Jahr dürfen wir mit einem grossen Fest am Montag das 50-Jahr-Jubiläum der Luna-Zunft feiern.» Die Kinder bekommen dann an ihrem eigenen Chinderball am Dienstag nochmals Gelegenheit dazu, sich richtig laut zu verhalten. Doch der Abschied naht halt dann trotzdem wieder: An Aschermittwoch ist Schluss. Der Böögg wird um 20.00 Uhr verbrannt. Alle Närrinnen und Narren versammeln sich dazu ein letztes Mal auf dem Märitplatz. Bleibt eigentlich fast nichts anderes übrig, als sich auf die Fasnacht 2025 zu freuen.