Ganzjähriges Bildungsangebot für junge Menschen

Am Campus Technik in Grenchen bietet focusMINT Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik praxisnah zu entdecken. Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Renato Delfini erläutert die Ziele und Angebote des Vereins, der sich für die Förderung von MINT-Kompetenzen in der Region einsetzt.

focusMINT ist ein schulexternes, ganzjähriges Bildungsangebot für Schulen aller Stufen, Lehrpersonen und Interessierte.
focusMINT ist ein schulexternes, ganzjähriges Bildungsangebot für Schulen aller Stufen, Lehrpersonen und Interessierte.

focusMINT ist ein schulexternes, ganzjähriges Bildungsangebot für Schulen aller Stufen, Lehrpersonen und Interessierte. Ziel ist es, eine Bildungswertschöpfungskette zu schaffen, indem Schulen, Unternehmen und Bildungsinstitutionen vernetzt werden. Das Programm fördert die Freude an Technik und die Begeisterung für naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Durch praktisches Arbeiten in den vier MINT-Bereichen werden komplexe Themen spielerisch und motivierend vermittelt.

Mädchen gezielt fördern

Ein besonderes Anliegen ist die Förderung von Mädchen in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen. «Es ist uns wichtig, Mädchen frühzeitig für diese Themen zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass sie genauso Zugang zu diesen spannenden Berufsfeldern haben», erklärt Delfini. Ziel sei es, die Berufswahl zu erweitern und Talente gezielt zu fördern.

Der Campus Technik bietet focusMINT die passenden Räumlichkeiten; der Verein ist dort eingemietet. Die Zusammenarbeit mit swissmechanic und der hftm unterstützt zudem die angestrebte Wertschöpfungskette. «Es wäre schön, wenn viele Lehrpersonen an unseren Infoveranstaltungen teilnehmen würden», so Delfini. «So können sie focusMINT kennenlernen, die MINT-Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler erweitern und damit sicherstellen, dass die Kinder vom Angebot profitieren.»

Breites Kursangebot für Schulklassen

Das Kursangebot ist breit gefächert und richtet sich an Schulklassen vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Momentan werden 14 Kurse in drei Zyklen angeboten, jeweils mit unterschiedlichem Anforderungsniveau. Bereits Schulklassen aus Bettlach, Zuchwil und sogar aus dem Kanton Baselland haben die Angebote besucht, mit durchwegs begeisterten Feedback.

Lehrpersonen können Themen aus dem Unterricht theoretisch behandeln und sie anschliessend bei focusMINT praktisch umsetzen. Für Schulklassen sind die Kurse kostenlos. Finanziert wird das Angebot über Gemeinden, Firmen, Institutionen und Verbände. Als NRP-Projekt wird die Finanzierung zudem zwischen Bund und Kanton abgestimmt. Neben den Schulangeboten bietet das Angebot auch Freikurse wie Eltern-Kind-Kurse, Ferienkurse und Talentkurse an, die mit moderaten Teilnahmegebühren verbunden sind. Ein wichtiges Ziel bleibt laut Delfini, den Bekanntheitsgrad von focusMINT weiter zu steigern, damit vor allem Schulen von diesem Angebot erfahren und es auch nutzen.

Lernen mit Praxisbezug

Die Zusammenarbeit mit Unternehmen spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. So können Kinder beispielsweise beim Thema Automobilmechatronik spielerisch eigene Erfindungen entwickeln und anschliessend in einer Autogarage erleben, wie das Gelernte in der Realität umgesetzt wird. Eine künftige Idee ist zudem die Kooperation mit dem Flughafen Grenchen, um das Thema Fliegerei und Aerodynamik zu erkunden.

Neben Schulprojekten werden auch Elterninformationsveranstaltungen organisiert, um Familien über die Angebote zu informieren.

Renato Delfini engagiert sich mit grosser Leidenschaft für das Projekt. Der ehemalige Architekt und langjährige Leiter der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons Solothurn hat zahlreiche Innovationsprojekte begleitet. Für ihn handelt es sich um eine Herzensangelegenheit. «Ich möchte meine Erfahrung an die Gesellschaft zurückgeben und einen Beitrag für die Wirtschaft leisten», sagt er. Sobald das Projekt etabliert sei, wolle er sich zurückziehen «in die Anonymität des Rentnerwesens», wie er schmunzelnd anmerkt. Er bezeichnet sich selbst als «kreative Unruhe», was seine Motivation treffend beschreibt.

Mit seinem praxisorientierten Ansatz, der engen Zusammenarbeit mit Schulen und Unternehmen und dem Fokus auf Chancengleichheit leistet focusMINT einen wichtigen Beitrag zur MINT-Bildung am Jurasüdfuss und öffnet jungen Menschen Türen zu neuen Lern- und Berufsperspektiven.