Grenchen – ein Ort zum Wohnen
Grenchen und die Region verwandelten sich am Wochenende in eine grosse Festhütte. Landauf, landab gab es Unterhaltung, Kulinarisches, Kulturelles und Sportliches. Hat da noch eine Begrüssung von Neuzuzügern Platz? Der gut mit Männern, Frauen und Kindern gefüllte Saal im Eusebiushof bestätigte diese Frage.

Es ist eine schöne Grenchner Tradition, dass Neuzuzüger über ihren neuen Wohnort informiert und mit einem Apéro begrüsst werden. Aus bekannten Gründen war das die letzten zwei Jahre nicht möglich. Der letzte Neuzuzüger-Apéro geht auf das Jahr 2019 zurück.
Vereine und städtische Organisationen haben sich an Tischen interessierten Neuzuzügern präsentiert: Der Damenturnverein zum Beispiel, die Stadtbibliothek, die Literarische Gesellschaft, die Musikschule Grenchen – und selbst eine Ortspartei, die FdP.Die Liberalen, waren mit einem Tischstand vertreten.
Luzia Meister, Stadtschreiberin und Integrationsbeauftragte der Stadt Grenchen, überraschte mit einer Zahl: «Rund 1500 Menschen ziehen jährlich nach Grenchen – allerdings fast ebenso dann wieder weg.» Nichtsdestotrotz: Grenchen geniesse heute als Wohnstadt einen guten Ruf. Die engagierte Stadtschreiberin erbrachte mit einem Imagefilm der Stadt gleich noch den Beweis, wieso ihre Behauptung stimmt. Ein ebenso gut gelaunter Stadtpräsident erzählte den Anwesenden aus der eigenen Biografie. Er sei vor 20 Jahren von Solothurn nach Grenchen gezogen und habe rasch die positive Erfahrung gemacht, dass man als Neuzuzüger in dieser Stadt willkommen sei. Und damit sich alle Menschen auch auf Dauer wohlfühlen in der mittelgrossen Stadt mit rund 18 000 Einwohnern, sorgt das strategische Leitbild der Gemeinde, das unter anderem für eine hohe Lebens- und Wohnqualität sorgen soll. Und das funktioniert gemäss der Integrationsbeauftragten Luzia Meister auch ohne Altstadtbummel und -erlebnis ganz gut. Und warum? «Weil wir eine Jungstadt sind.» Und was würde da besser passen als der freche Kurzfilm über Grenchen mit dem Titel: «Wer möchte schon in Grenchen wohnen». Zum Beispiel all jene, die neu hierhergezogen sind und sich trotz dem reichbefrachteten Wochenendprogramm die Zeit genommen haben, der Einladung in den Eusebiushof zu folgen. Und wer vielleicht von seiner Herkunft her den Worten der Referentinnen und Referenten nicht lückenlos folgen konnte, wurde von Elisabeth Egli, Präsidentin von Granges Mélanges, dazu ermuntert, sich diesem Verein anzuschliessen, der seit vielen Jahren Aktivitäten zum Thema Fremdsein und Integration entwickelt.