Grenchner Elias Polster startet an den SwissSkills 2025

Bewegung, begeistert und offen für alles – so beschreibt sich Elias Polster mit drei Worten. Der 19‑Jährige ist in Grenchen aufgewachsen. Seit über zehn Jahren spielt er mit grosser Leidenschaft Einradhockey im Verein ATB Lengnau. Auch sonst ist er gerne in Bewegung: In den Bergen klettert er mit Freunden oder fährt im Winter Ski. Nach der Sek E entschied er sich für eine Lehre als Automobil-Mechatroniker EFZ Fachrichtung Nutzfahrzeuge beim BSU in Zuchwil. Im Mai 2025 hat er diese erfolgreich abgeschlossen.

Elias Polster, Teilnehmer der SwissSkills 2025 und Mitwirkender bei Iris Minders kommendem Theaterstück «Der ungarische Graf». Bild: Lisa Bertelle

Elias Polster fühle sich ein wenig wie ein Clown mit der abgeschlossenen Lehre: Er könne nun zwar (wie ein Clown) alles ein wenig, nichts aber wirklich perfekt. Damit meint er, dass er in der Lehre eine breite Ausbildung mit vielen Einblicken erhalten hat, nun aber auch in die Tiefe gehen möchte. Der Beruf gefällt ihm, weil er so abwechslungsreich ist, sei es mechanisch wie elektrisch, mit Tätigkeiten wie Schweissen, Drehen und vielem mehr. Vor der Lehre war für ihn klar, dass er mit den Händen arbeiten und einen technischen Beruf erlernen wollte.

SwissSkills 2025

Empfohlen von Lehrpersonen der Berufsschule und neugierig auf die Herausforderung, hat sich Elias Polster für die Qualifikation zu den SwissSkills 2025 angemeldet, den nationalen Berufsmeisterschaften. Diese zielen darauf ab, junge Talente zu fördern, Berufe erlebbar zu machen und das Ansehen der Berufslehre in der Schweiz zu stärken. «Die Idee der SwissSkills ist es, die besten jungen Berufsleute zu motivieren, in ihrem Beruf zu bleiben», erklärt Polster. In seiner Berufsschule im Kanton Bern wurde er in den sogenannten Cham­pions Club aufgenommen, eine Fördergruppe für Klassenbeste, die sich gemeinsam auf die SwissSkills vorbereiten und trainieren. Vor wenigen Wochen hat sich Polster erfolgreich für die nationalen Meisterschaften qualifiziert: Er gehört zu den besten 20 Lehrabschlüssen der Schweiz. Dank dieser Qualifikation hat sich die Tür für die SwissSkills-Teilnahme für ihn geöffnet. Vom 17. bis zum 21. September 2025 wird er somit an der Bernexpo an den SwissSkills teilnehmen. Dabei geht es an mehreren Posten um Präzision, Schnelligkeit und Fachwissen. Der Gewinner der SwissSkills darf danach an den WorldSkills teilnehmen, die 2026 in Shanghai stattfinden werden. Ob er es so weit schaffe, wisse er nicht, aber allein die Teilnahme an den SwissSkills sei für ihn ein grosser Erfolg. «Alles, was darüber hinausgeht, ist ein Bonus», sagt er erfreut. Trotzdem hofft er natürlich, möglichst weit zu kommen und die SwissSkills zu gewinnen. Zu Hause tüftelt er in seiner Freizeit an seinem Projektauto, um sich bestmöglich vorzubereiten, auch wenn man nie genau weiss, welche Aufgaben gestellt werden. Unterstützt wird Polster vor allem von seinem Lehrbetrieb BSU, wo er weiterhin angestellt ist. Sein Umfeld gibt ihm ebenfalls den notwendigen Rückhalt und motiviert ihn. Sein Rezept: das Leben nicht zu ernst nehmen. Gelassenheit, Spass und Sport helfen ihm, mit Druck umzugehen.

Zwischen Bühne und Zukunftsplänen

Eine ganz andere Seite von Elias Polster zeigt sich beim Theaterspielen. Schon als Kind war er im Kindertheater BLITZ in Grenchen aktiv, wo sein kleiner Bruder inzwischen Mitglied ist – nun hilft er dort beim Lichtpult aus. Derzeit steht Elias Polster auch selbst wieder auf der Bühne in einem neuen Theaterstück von Iris Minder, bei dem er kurzfristig für eine Rolle eingesprungen ist. «Mir fällt es leicht, in Rollen zu schlüpfen, und ich finde es faszinierend, jemand anderes sein zu können, auch wenn es nur für einen Moment auf der Bühne ist», erzählt Polster begeistert. Besonders gefällt ihm das Zusammenspiel im Team. Bei den Proben wird viel Wert auf das gemeinsame Aufwärmen gelegt, zum Beispiel mit dem Spiel 21gerle.

Das neuste und letzte Theaterstück von Iris Minder mit dem Titel «Der ungarische Graf» wird von 8. bis 14. November 2025 im Zwinglihaus in Grenchen aufgeführt. Es handelt sich um eine Jubiläumsproduktion, an der das Kindertheater BLITZ, die Seniorenbühne Theater JAWOHL und das Theateratelier von Iris Minder beteiligt sind. Elias Polster spielt darin eine Nebenrolle als strengen Lehrer – «wie sie früher einst waren», sagt er schmunzelnd. Was als Nächstes für ihn ansteht? Der Zivildienst. Der erste Einsatz dauert sechs Monate, in dieser Zeit wird er vom Betrieb abwesend sein. Danach kann er sich vorstellen, als Mechaniker nach Äthiopien zu gehen, vom Bildungszentrum wurde dort nämlich eine Stelle ausgeschrieben. Auch die ­Berufsmaturität ist für ihn eine Option. Grenchen schätzt Elias Polster als Wohnort sehr: «Man ist schnell überall», sagt er. Und obwohl die Stadt oft unterschätzt werde, sei sie vielfältig und lebenswert. Sein Lieblingsort: Die Grenchnerburg. Dort gehe er gerne spazieren, da er den Wald besonders möge. In Grenchen ist er verwurzelt, doch er ist offen für alles, was noch kommt. Mit Tatkraft und Gelassenheit geht er seinen Weg.