Mit dem SC Selzach auf den Spuren von Beat Feuz

Der Skiclub Selzach hat sich ganz dem Schneesport verschrieben. Im Gegensatz zum geselligen Skiclub Selzach Haag ist der SC Selzach sportlich noch sehr ambitioniert, ein Teil von Swiss Ski und organisiert auch Skirennen. Am kommenden Wochenende steht der jährliche Grenchenberg-Slalom auf dem Programm – in Schwarzsee.

Die jungen Ski-Rennfahrer des SC Selzach wollen sich jeweils einen Spitzenplatz erkämpfen. Bild: zvg

Die beiden Skiclubs aus Selzach stehen öfter mal im Rampenlicht. Während sich der Verein Selzach Haag mehr ums Gesellige kümmert (siehe Porträt in dieser Zeitung vor 14 Tagen), pflegt der SC Selzach den Skisport samt seinen Trainings und Wettkämpfen. Der Verein um Präsident Aldo Mann und dessen Vize Peter Hofer leben den Sport mit Leidenschaft vor und kämpfen auf allen Stufen um dessen Erfolg und Akzeptanz. Nur eben  – die Frage sei erneut erlaubt: Was macht ein Skiclub im Solothurnischen, wenn es wie aktuell zu einem sehr schneearmen Winter kommt? Natürlich gibt es auch Alternativprogramme. Man übt sich in anderen Sportarten und kann trotzdem schöne Ausflüge organisieren. Der Skiclub Selzach hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich der Förderung und Pflege des Schneesports sowie der Kameradschaft und Geselligkeit zu widmen.

Skirennen in Schwarzsee

Für Vereine wie den SC Selzach wird es zusehens schwieriger, Verbandsskirennen zu einem vorgängig fixierten Termin vom SSM (Schnee Sport Mittelland) klimabedingt durchzuführen. Dass auf dem Grenchenberg an diesem Wochenende kein Skirennen durchgeführt werden kann, ist seit einigen Wochen klar. Laut Vizepräsident Peter Hofer wollte man darum nach Bumbach in die sportliche Geburtsstätte von Beat Feuz umsiedeln. Nun können auch diese Rennen witterungsbedingt nicht durchgeführt werden. Nun ist man bereits bei Plan C angelangt. Der Austragungsort des Grenchner Slaloms heisst inzwischen definitiv Schwarzsee. In Bumbach gibt es den ersehnten Schnee beziehungsweise renntaugliche Verhältnisse auch nicht mehr. Man spricht zwar in Selzach von Jugend-Skirennen, doch auch für eine solche Veranstaltung verlangt der Verband laut Peter Hofer bereits Bedingungen, die mit einer normalen Skipiste rein gar nichts mehr gemeinsam haben.

Lohnt sich der Aufwand?

Zynische Zungen hinterfragen immer wieder den Aufwand von Skirennen im Mittelland. Die Athleten aus diesen Destinationen hätten ohnehin niemals eine Chance für einen Sprung an die Weltspitze. Die Antwort von Peter Hofer: «Ich erinnere daran, dass Beat Feuz auch einer aus unseren Reihen ist. Dann verstummen meistens die Kritiker.» Viele Jahre lang organisierte der SC Selzach sein traditionsreiches Volksskirennen auf dem «Brüggli», dem Selzacher Hausberg. 2013 wich man aus Sicherheitsgründen erstmals auf den Grenchenberg aus. Über 100 Pistenflitzer absolvierten vor zehn Jahren das Rennen auf dem Grenchner Hausberg. Letztmals ging im Rahmen der Raiffeisen Trophy im Jahr 2022 ein Slalom auf dem Grenchenberg über die Bühne. Nun finden die diesjährigen Jugend-Verbandswettkämpfe des SSM im Slalom am 25. Februar in Schwarzsee und nicht wie ursprünglich geplant auf dem Grenchenberg statt. Es werden etwa 120 Athletinnen und Athleten im Alter zwischen sechs und 18 Jahren erwartet. Sie alle wollen ein Skifest erleben und zelebrieren. Hauptsache, es liegt Schnee und es herrscht die unvergleichliche Wettkampfstimmung von einem Skirennen in der Luft. Da rücken die sportlichen Resultate in diesem Jahr beinahe schon in den Hintergrund.