Mit der Kutsche durch Grenchen fahren ...
Ist dieser Gedanke Wunsch oder Wirklichkeit? Fakt ist: Eine 125 Jahre alte Kutsche aus Grenchen kehrt in ihre Heimatstadt zurück! Eine Dame aus Oltingen im Kanton Basel-Landschaft war im Besitz einer Kutsche, die um 1900 in Grenchen produziert wurde.

Museumsleiterin Anne E. Hasselmann freut sich sehr über das unerwartete Geschenk, das sie vor einem Jahr erhielt. «Dieses Objekt fällt definitiv aus dem Rahmen der gewöhnlichen Schenkungsangebote.» Aussergewöhnlich sind natürlich schon die Masse der Kutsche. «Sie passt nicht durch unsere Depottüren», schmunzelt Anne E. Hasselmann.
Wie ging es nach der frohen Nachricht weiter? Die Museumsleitung erkundigte sich nach dem Zustand der Kutsche und recherchierte ihren kulturhistorischen Wert. Das Donatorenpaar hatte grosse Sorge zur Kutsche getragen und das Gefährt vorbildlich in einer familieneigenen Chronik dokumentiert. Sie wurde in der damaligen Grenchner Wagnerei Tschuy-Weber hergestellt. Es ist festgehalten, dass der Altwagnermeister Karl Weber ursprünglich aus der Region Oltingen stammte, wo sich die Kutsche bis vor einem Monat befand, und in die Familie Tschuy aus Grenchen heiratete.
Karl Weber starb im Jahr 1930. Seiner Urgrossnichte, der Donatorin, ist es zu verdanken, dass der hölzerne Break bis heute in einem tadellosen Zustand erhalten ist. «Sie und ihr Mann haben die Kutsche aufwendig restaurieren lassen», weiss Anne E. Hasselmann. Inzwischen wurde auch ein geeigneter Lagerort in Grenchen gefunden. Die Museumsleiterin freut sich schon sehr darauf, mit dem Break (Inventarnummer 5827) durch Grenchens Strassen zu kutschieren!