Musikschule Grenchen sucht neue Musikstars

Musikschulleiter Andreas Moser sitzt an einem der drei Flügel im Hause am Sternenweg 4 und greift gleich in die Tasten. Klavierspielen war schon immer mein Traum. Und noch mehr. «Wenn ich einmal gross bin», sagte ich meiner Mutter, «kaufe ich mir einen Flügel, einen Steinway-Flügel.» Es blieb beim Traum.

Andreas Moser schmunzelt, als er diese Geschichte hört. Der Grenchner hat Musik studiert und leitet seit bald fünf Jahren die Grenchner Musikschule. Das Spiel auf dem Piano ist auch eine seiner musikalischen Passionen. In der Beliebtheitsskala der Musikschule Grenchen ist das Piano ganz oben. «Ich beneide alle jungen Musikschülerinnen und -schüler, die das Privileg haben, auf einem der drei Flügel das Klavierspielen zu lernen», sage ich Andreas Moser.

18 verschiedene Musikinstrumente zur Auswahl

Kinder, die in der Regel im ersten Schuljahr mit dem Musikunterricht beginnen, haben die Wahl zwischen 18 Musikin­strumenten: von Blockflöte, Cello, Kornett, Eufonium, Gitarre, Keyboard, Klarinette bis hin zu Posaune, Querflöte, Saxofon und Geige. Die 19. Möglichkeit ist der Gesang. «Bei den bisher Angemeldeten dominieren neben dem Klavier die Gitarre und das Schlagzeug.» An Anwärtern auf die Nachfolge von Beatles-Star und Schlagzeuger Ringo Starr mangelt es nicht. «Auf etwa jeder dritten Anmeldung wurde bisher das Schlagzeug angekreuzt», sagt Moser.

Musizieren ist nach wie vor eines der grossen Hobbys der Kinder. Die Zahlen der Musikschule Grenchen sind stabil – 200 bis 250 Schülerinnen und Schüler gehen jährlich am Sternenweg ein und aus, üben fleissig mit einem der 17 Musiklehrer ihr Wunschinstrument. Eine rückläufige Tendenz stellt Andreas Moser hingegen bei den Blasinstrumenten fest. «Das ist kein Grenchner Phänomen, sondern in der ganzen Schweiz spürbar.» Das hat seinen Grund. Menschen aus anderen Kulturkreisen kennen Blasinstrumente kaum und haben deshalb in ihrer Heimat keine Möglichkeit, einem Orchester oder Musikverein beizutreten.

Leihinstrumente sind vorhanden

Wer Cello, Kornett, E-Gitarre, Posaune oder Schlagzeug hört, weiss in der Regel, dass solche Instrumente zu Hause nicht einfach aus dem Fundus geholt werden können. Lohnt sich die Anschaffung? Was ist, wenn das Kind nach dem ersten Musikschuljahr keine Lust mehr hat oder ein anderes Instrument spielen möchte? Das sind berechtigte Fragen. Deshalb verleiht die Musikschule Instrumente gegen eine geringe Gebühr. Das sind vor allem Geige, Cello, Akustikgitarre, Kornett, Trompete, Tenorhorn, Posaune, Querflöte, Klarinette und Saxofon. Schwieriger wird es beim Klavier. Hat Andreas Moser dafür eine Lösung? Er hat sie. «Eine brauchbare Variante ist ein ­E-Piano», sagt er für alle, die nicht gleich ein Klavier für ein Vielfaches kaufen wollen. Apropos Musikschulabgänger: Die gibt es bereits. Es braucht viel Ausdauer und regelmässiges Üben. Das sei neben dem normalen Schulunterricht und der Freizeit nicht immer einfach. Ab der Oberstufe, wenn die Kinder in die Pubertät kommen, gibt es mehr Abgänger.

Die Musikschule selbst kostet natürlich auch etwas. Das Schulgeld wird halbjährlich in Rechnung gestellt. Die Höhe richtet sich nach einem Sozialtarif (ab 360 Franken pro Jahr). Wenn mehrere Kinder aus dem gleichen Haushalt den Unterricht besuchen, gibt es Geschwisterrabatte.

Anmelden ist noch möglich

Einen ersten Vorgeschmack auf den Musikunterricht gab es Ende April bei einer musikalischen Lesung für Schüler und Lehrer, einen Tag später standen die Türen der Musikschule Grenchen für knapp zwei Stunden offen. «Der Besuch von Eltern und Kindern war in dieser kurzen Zeit sehr gut», freut sich Andreas Moser.

Eine Anmeldung ist noch bis zum 15. Juni 2023 möglich.

Informationen und Anmeldung unter: Telefon 079 136 18 01 oder E-Mail andreas.moser@schulen-grenchen.ch