Powerfrau mit klaren Zielen und Beharrlichkeit
Sie ist keine, die ein Thema halbherzig anpackt: Vanessa Meury (28) setzt sich als Präsidentin des Energieclubs Schweiz mit voller Energie für eine sichere Stromversorgung ein – auch wenn sie parteipolitisch derzeit leiser tritt. In der Immobilienbranche ist sie dagegen mit eigenem Geschäft auf der Überholspur und sieht sich verpflichtet, das Anliegen auch im Interesse ihrer Kundschaft voranzutreiben.

Die vom Energieclub Schweiz lancierte Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» wurde im vergangenen Jahr erfolgreich bei der Bundeskanzlei eingereicht. Vanessa Meury, eidg. dipl. Immobilienbewirtschafterin und seit kurzem auch eidg. dipl. Immobilientreuhänderin, setzt sich bereits seit jungen Jahren mit politischen Themen auseinander. Schon während ihrer Ausbildung zur Immobilienkauffrau erkannte sie im beruflichen Alltag, wie zentral eine sichere Energieversorgung ist. Dies motivierte sie, sich politisch zu engagieren.
Zwischenzeitlich haben sich ihre Prioritäten jedoch etwas verschoben. Zwar bleibt sie weiterhin Ersatzgemeinderätin in ihrer Wohngemeinde Bettlach – und möchte das auch beibehalten – sowie aktiv in der Energiepolitik. Beruflich jedoch wusste sie früh, dass sie dereinst selbstständig tätig sein wollte. Und zwar nicht irgendwann, sondern zeitnah.
Im Sommer 2022 machte sie erste Planungsschritte. Ein Jahr später gründete sie gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Gregor Haussener die in Solothurn ansässige Firma Immovisa. Weitere zwölf Monate darauf begann die operative Selbstständigkeit. Anfangs noch in Untermiete bei einem Solothurner Unternehmen, stiessen sie dort rasch an räumliche Grenzen. Noch im selben Jahr erfolgte daher der Umzug in ein Bürogebäude an der Gibelinstrasse 25 in Solothurn.
Solides Portefeuille geschaffen
Mit den grösseren Räumlichkeiten ist auch das Team gewachsen – inzwischen zählt Immovisa fünf Mitarbeitende inklusive der Geschäftsinhaberin. Das Geschäft ist erfreulich gut angelaufen, sagt sie mit einem zufriedenen Lächeln. In der Region von Biel bis Solothurn hat sich Immovisa bereits ein solides Portefeuille in der Liegenschaftsbewirtschaftung aufgebaut – inklusive Stockwerkeigentum. Sogar im schwyzerischen Brunnen betreut das Jungunternehmen bereits ein Mandat.
Zufall? Wohl kaum. Vanessa Meury hat eine klare Vision: eine Zweigstelle in Luzern. Ihre Zielsetzung verfolgt sie in Zwei- bis Drei-Jahres-Schritten. Neben einer möglichen Filiale in der Innerschweiz soll Immovisa zudem zu einem Kompetenzzentrum für den Immobilienverkauf werden. Die Basis des Unternehmens bleibt jedoch die Bewirtschaftung.
Ohne Ziel kein Erfolg
Mit dieser zielorientierten Arbeitsweise beweist sie sich wie in der Politik auch als Geschäftsfrau beharrlich. Ob dies nun langfristige Energiesicherheit ist oder der schrittweise Aufbau ihres Geschäfts: «Wenn keine klaren Zielsetzungen gegeben sind, wird sich auch kein Erfolg einstellen.» Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie darf nicht in der Theorie verharren. Ihr Geschäftspartner Gregor Haussener sieht man selten in den Räumlichkeiten an der Gibelinstrasse. Sein Büro ist in Bern, wo er bei Führung seines Architekturbüros beschäftigt ist. Haussener ist von Haus aus Architekt und daher liegt die Vermutung nahe, dass in der Zielkladde der beiden Unternehmer auch der Bau von Kauf- und Mietliegenschaften denkbar wäre. Richtig? Vanessa Meury nickt.
Lebendiger Immobilienmarkt
Ihre Zuversicht für die Zukunft gründet auf einem dynamischen und sich wandelnden Immobilienmarkt. Ob in der Bewirtschaftung von Miet- oder Stockwerkeigentum oder im Verkauf: An künstlicher Intelligenz führt kein Weg vorbei. «Die Digitalisierung ist auch bei uns voll im Gange. Sie erfordert viel Zeit, wird sich aber auszahlen.» Zudem seien die Ansprüche der Mieter gestiegen, ebenso wie – durch die Medien befeuert – die Forderungen nach Mietzinssenkungen. «Damit müssen wir umgehen können», sagt sie bewusst.
Gleichzeitig beobachtet die Immobilienfachfrau ein nachlassendes Verantwortungsbewusstsein, etwa wenn Mieter ausziehen und Ersatzpflichten im kleinen Unterhalt vernachlässigen. Bei einer Kündigung handle ihr Büro deshalb proaktiv und führe – je nach Mietdauer – eine Vorbesichtigung durch, um den Sanierungsbedarf frühzeitig zu klären. «So können wir längeren Leerständen entgegenwirken, weil Sanierungsarbeiten rechtzeitig in Auftrag gehen.»
V, S und A wie Vanessa – I aus Céline
Was uns noch interessiert: Welche Liegenschaften bewirtschaftet Immovisa in der Region? «Wir verwalten die Überbauung am Girardplatz, haben Objekte an der Kirchstrasse im Mandat sowie das siebenstöckige Wohnhaus beim Restaurant Feldschlösschen.» Hier fügt sie schmunzelnd an: «Erstaunlich – dort wohnen Menschen, die vor fast 40 Jahren Erstbezüger waren.» Anfang Jahr, resümiert Vanessa Meury, komme im Stadtzentrum eine weitere Liegenschaft dazu.
Mit der heutigen vierköpfigen Belegschaft sei das Portefeuille gut zu bewältigen. Und auch personell hat sie eine Vision: «Langfristig rechne ich mit sieben bis zehn Mitarbeitenden.» Fehlt eigentlich nur noch eine Frage: Wie kam es zum Namen Immovisa? Sie lacht: «Ich habe mir lange überlegt, mit meinem Namen zu firmieren, den Gedanken aber verworfen.» Ein wenig steckt er dennoch im Firmennamen: Ihr zweiter Name ist Céline – im Wortteil «visa» stehen das V, S und A für Vanessa und das I aus Céline.
Alles, was recht und Namen ist!