«Sie sind Macher der eigenen Zukunft»

Ist eine Jungbürgerfeier mit Gelöbnisabnahme noch trendy? Warum nicht? Der 18. Geburtstag eines Menschen hierzulande ist nicht wie jeder andere. «Es ist die Aufnahme in die Gemeinschaft», sagte Stadtpräsident François Scheidegger an der kleinen und feinen Feier. 18 von 104 eingeladenen Jüngbürgerinnen und Jungbürer waren dabei. Und das ist doch sehr erfreulich.

Die Jungbürgerinnen und -bürger bei der Vereidigung durch Stadtpräsident François Scheidegger.

Die Jungbürgerinnen und -bürger bei der Vereidigung durch Stadtpräsident François Scheidegger.

Elia Marti und Kim Bucher haben das 2021 gegründete Jugendparlament vorgestellt.

Elia Marti und Kim Bucher haben das 2021 gegründete Jugendparlament vorgestellt.

Die symbolische Aufnahme in die Gemeinschaft birgt natürlich auch Rechte und Pflichten. Zum Beispiel die Steuererklärung ausfüllen und die daraus resultierenden Steuern später bezahlen, meinte ein gut gelaunter Solothurner Finanzdirektor Peter Hodel. Er wohne ganz im Osten des Kantons (Schönenwerd) und komme immer gerne ganz in den Westen nach Grenchen – «ganz einfach, weil das eine interessante Stadt ist». Aber zurück zu den Steuern. Diese Post, sagte Peter Hodel den 18 Jungbürgerinnen und Jungbürgern, komme regelmässig – jedes Jahr wieder.

Der Regierungsrat ermunterte die jungen Menschen im Saal, in der Gesellschaft Einfluss zu nehmen. «Sie sind Macher der eigenen Zukunft.» Zuvor warf Stadtpräsident François Scheidegger mit einer kurzen Bildpräsentation einen Blick in die Vergangenheit. Was war los 2005, als die Jungbürger von heute geboren wurden? Ganz schön viel. Der Airbus 380 hob erstmals ab; Angela Merkel wurde als erste Bundeskanzlerin von Deutschland gewählt; Grossverteiler Aldi kam in die Schweiz. Grenchen hatte damals 16 160 Einwohner, 2500 weniger als heute; 2005 wurden der Postplatz in Grenchen und die «Titanic» eingeweiht, und: Bis Mitte März lag Schnee auf der Witi.

Frühes Engagement in unserer Gemeinschaft ist durchaus möglich. Das zeigt etwa der Verein Jugendparlament, der vor zwei Jahren gegründet wurde. Kim Bucher und Elia Marti stellten den Verein kurz vor, der Mitglieder von 14 bis 25 Jahren aufnimmt, sich der Anliegen Jugendlicher annimmt sowie in der Grenchner Jugendkommission vertreten ist.

Nach dem gemeinsamen Nachtessen gingen die neuen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit vielen Eindrücken, gemeinsamen Gesprächen mit Vertretern aus Politik und Behörde und auch nicht mit leeren Händen nach Hause. Neben dem Jungbürgerbrief gab es einen Gutschein für eine Runde Minigolf und das Buch «Faszination Grenchen» von Ulrich Gribi. Ausserdem wurde noch traditionell ein Wettbewerb durchgeführt. Die besten drei Teilnehmenden erhielten GVG-Gutscheine.