Von Keller nach Grenchen: «Der ungarische Graf» begeistert Publikum

Eine sichtlich gerührte Iris Minder dankt dem Publikum.

Eine sichtlich gerührte Iris Minder dankt dem Publikum.

Das Ensemble von «Der ungarische Graf» mit seiner Regisseurin Iris Minder in der Mitte. Fotos: Aoife Hohl, Iris Minder

Das Ensemble von «Der ungarische Graf» mit seiner Regisseurin Iris Minder in der Mitte. Fotos: Aoife Hohl, Iris Minder

Noch vor der Hochzeit kommt es zum Eklat. Die Braut bei den drei strickenden und palavernden Damen.

Noch vor der Hochzeit kommt es zum Eklat. Die Braut bei den drei strickenden und palavernden Damen.

Männerrunde mit dem «Graf» aus Ungarn am Tisch.

Männerrunde mit dem «Graf» aus Ungarn am Tisch.

Schein und Sein. Der vermeintliche Graf blickt auf sein Gesellen-«Werkzeug» des Schneiders: ein Fingerhut.

Schein und Sein. Der vermeintliche Graf blickt auf sein Gesellen-«Werkzeug» des Schneiders: ein Fingerhut.

Der falsche Graf ist entlarvt und wird mit grossen Fingerhüten gehörnt.

Der falsche Graf ist entlarvt und wird mit grossen Fingerhüten gehörnt.

Lecker: Der Wirt gönnt sich ein paar Happen vom Beinschinken.

Lecker: Der Wirt gönnt sich ein paar Happen vom Beinschinken.

Mutter und Tochter beim Brautgespräch.

Mutter und Tochter beim Brautgespräch.

Das Hüpfspiel «Himmel und Hölle» – die Jüngsten bezogen auch Zuschauer mit ein – verkürzte die Wartezeit vor dem Öffnen des Vorhangs.

Das Hüpfspiel «Himmel und Hölle» – die Jüngsten bezogen auch Zuschauer mit ein – verkürzte die Wartezeit vor dem Öffnen des Vorhangs.

Die ehrwürdige Dame und Grossmutter der Braut ist vergrämt.

Die ehrwürdige Dame und Grossmutter der Braut ist vergrämt.

Sie ringen und Feilschen um die Vormachtstellung, wer die Besseren sind unter ihnen.

Sie ringen und Feilschen um die Vormachtstellung, wer die Besseren sind unter ihnen.

Die Regisseurin Iris Minder verabschiedete sich mit vier ausverkauften Vorstellungen von der Bühne. Die Aufführungen, darunter eine Uraufführung und die Derniere, begeisterten das Publikum, das die insgesamt 40 Mitwirkenden mit lang anhaltendem Applaus feierte.

In 90 Minuten präsentierte ein harmonisches Ensemble von Jung bis Alt eine amüsante Geschichte aus den 1950er-Jahren in Grenchen, die Gier und Missgunst thematisierte und das Publikum durchgehend fesselte. «Der ungarische Graf», so der Titel, verlegt eine Novelle von Gottfried Keller, «Kleider machen Leute», nach Grenchen. Mit kleinen und feinen Details, die schon zu Beginn, noch bevor der Vorhang aufging, nie Langeweile aufkommen liess. Angefangen mit den Jüngsten, die «Himmel und Hölle» spielten und einzelne Zuschauende miteinbezogen, oder der «Fil rouge» in der Person des Erzählers, der auch den Grenchen-Unkundigen auf die Sprünge half.

Am Schluss stand Iris Minder mit dem ganzen Ensemble und auch alleine auf der Bühne und war sichtlich gerührt vom grossen Applaus für eine Arbeit mit viel Proben (neun Monate Geduld und Ausdauer). «Ich danke nicht nur meinen langjährigen Mäzenen und Sponsoren, sondern auch für die engagierte und professionelle Medienpartnerschaft mit dieser Zeitung», sagt eine gerührte Iris Minder und reicht gleich mit ihrem unverhohlenen witzigen Charme nach: «So, jetzt bin ich pensioniert!»