Weil sie einfach fein sind – die Erdbeeren vom Beeri-Mann

Unzählige Selbstpflücker wuseln im Erdbeer-Paradies Mann in der Selzacher Witi. Der sonnige Tag und die roten Erdbeeren locken zur Ernte. Ausgerüstet mit Behältern aller Art geht’s ans Pflücken, Naschen, Wägen, Bezahlen und Nach-Hause-Tragen.

«Die Erdbeeren hier sind immer sehr fein. Wir essen viele frisch und kochen dann noch etwas Konfi.» Santa Uebelhart (vorne links) und Marisa von Burg aus Lengnau sowie Rosmarie Sommer aus Grenchen in der Mitte.

«Die Erdbeeren hier sind immer sehr fein. Wir essen viele frisch und kochen dann noch etwas Konfi.» Santa Uebelhart (vorne links) und Marisa von Burg aus Lengnau sowie Rosmarie Sommer aus Grenchen in der Mitte.

Aldo Mann mit dem von ihm kreierten Malbüchlein mit dem Maskottchen 
«Beeri-Mann».

Aldo Mann mit dem von ihm kreierten Malbüchlein mit dem Maskottchen «Beeri-Mann».

Es braucht viele Hände, die mitarbeiten. Hier an der Wäg- und Verkaufsstation in der Witi: Nina Reichlin aus Bettlach sowie Federica und Giorgia Sartore aus Bellach, die ihre Studentenkasse etwas aufbessern und gerne Erdbeeren essen.

Es braucht viele Hände, die mitarbeiten. Hier an der Wäg- und Verkaufsstation in der Witi: Nina Reichlin aus Bettlach sowie Federica und Giorgia Sartore aus Bellach, die ihre Studentenkasse etwas aufbessern und gerne Erdbeeren essen.

Seit zehn Tagen ist das Selbstpflück-Erdbeerfeld von Mann Beerenkulturen in der Selzacher Witi geöffnet. Die warmen Sonnenstrahlen liessen die Erdbeeren richtig reifen. Darauf haben sie lange gewartet, die Selbstpflücker. Sie kommen von nah und fern und schätzen die absolut frischen und feinen Früchte direkt ab Feld. Sie wissen auch, dass meist zuhinterst im Feld die schönsten Früchte auf sie warten. «Die Saison dauert 20 bis 30 Tage, je nach Wetter bis Ende Juni» sagt der Herr über die Erdbeeren und Besitzer der Mann Beerenkulturen, Aldo Mann. Zusammen mit seinem Bruder Bruder Reno, seinem Vater Hansruedi und 45 Mitarbeitenden betreibt er den Hof Mann Beerenkulturen, oben in Selzach an der Brügglistrasse 22. In diesem Jahr ist es 50 Jahre her, dass Hansruedi Mann auf seinem Betrieb begann, Erdbeeren zum Selbstpflücken anzubauen. Der Erfolg stellte sich ein und seither ist der Anbau vieler weiterer Beeren und Früchte dazugekommen.

Erdbeeren sind anspruchsvolle Früchtchen. Gepflanzt werden die neuen Erdbeeren auf jährlich neuen Feldern jeweils kurz nach der Ernte auf den alten Feldern im Juli. Wetterabhängig brauchen die jungen Pflanzen dann im heissen Sommer auf ihren Dämmen genügend Wasser, um zu wachsen. Die Erdbeeren in Doppelreihen auf Dämmen gepflanzt erleichtert das spätere Pflücken. Mit guter Nähstoffversorgung und Pflege sollen sie im nächsten Jahr viele Früchte tragen. Wenn dann Anfang März im neuen Jahr kalte Nächte angesagt sind, beginnt das Bangen der Erdbeerbauern. Folien können die Erdbeeren schützen. Viel Wissen, Erfahrung und heute maschinelle Arbeit sind nötig, damit möglichst viele schöne Erdbeeren heranreifen.

Wenn dann das Wetter nicht wäre. Die Erdbeeren sind stark vom Wetter abhängig. «Sobald Früchte an den Pflanzen sind, sollte das Erdbeerwetter möglichst trocken, am Tag zwischen 22 und 24 und nachts um die 10 Grad sein», sagt Aldo Mann. In kühlen Nächten gewännen die Erdbeeren an Grösse. Am sonnigen, heissen Tag schaut er sorgenvoll auf den Wetterradar. Starker Regen ist angesagt und kann die zarten Früchte beschädigen. Dann hat Fäulnis ein leichtes Spiel.

24 Kilometer würden sich ergeben, würde die Mann Beerenkulturen alle Pflanzen in eine Reihe pflanzen. Ein ganzes Fussballfeld mit Erdbeerschalen könnte mit der Erntemenge gefüllt werden, erklärt Aldo Mann die Erntemenge eines normalen Erdbeerjahres. Erntehelfende und Selbstpflücker sind an der Arbeit. Die Erntehelfenden sind sehr effektiv. 25 Erntehelfende pflückten die gleiche Menge wie alle Selbstpflücker zusammen. Ob dies am Naschen oder am gemütlichen Erlebnis beim Erdbeerpflücken liegt, bleibt offen. Die von den Erntehelfenden gepflückten Beeren werden ab Hof, an der Früchtetankstelle in Bellach, in Solothurn auf dem Markt und direkt an Läden, Bäckereien und Restaurants verkauft. Etwa ein Drittel der Erdbeeren geht an den Grosshandel.

Zum 50‑Jahr-Jubiläum hat Aldo Mann selber den Beeri-Mann kreiert. Alle Kinder erhalten nach dem Erlebnis in der Witi ein Blatt zum Bemalen des Beeri-Mannes. Für das bemalte Blatt erhalten sie ein Malbüchlein mit den Erlebnissen des Beeri-Mannes. Da erfahren sie malend, was es alles braucht, bis die feinen Früchte in den Mund gesteckt werden können.

Infos über die Öffnungszeiten und das Angebot der Mann Beerenkulturen sind auf www.mann-beeren.ch abrufbar.