Zwei Zukunftsbäume im Grenchner Stadtpark

Noch ist der Stadtpark Grenchen nicht so aufgeforstet wie der Central Park in New York oder der Bois de Boulogne in Paris. Doch seit einigen Tagen ist er um zwei wertvolle Bäume reicher. Pro Natura schenkte der Stadt zwei Traubeneichen, die für die Erhaltung der Biodiversität von grosser Bedeutung sind.

Symbolisch nehmen Vertreter von Stadt und Pro Natura den Spatenstich vor (von links): Max Jaggi, Co-Präsident von Pro Natura, Remo Bill, Vizestadtpräsident, Silvia Fröhlicher, Co-Präsidentin, Stefan Hug, Vorstandsmitglied, Theo Stäheli, Vorstandsmitglied, und Geschäftsführerin Ariane Hausammann (alle Pro Natura). Bild: zvg

Vize-Stadtpräsident Remo Bill war im Mai dieses Jahres Teilnehmer an der Generalversammlung von Pro Natura Solothurn in Grenchen. «Es war ein sehr interessantes Erlebnis», erinnert sich Remo Bill an die Versammlung, der eine Exkursion in die Witi und den Grenchner Wald vorausgegangen war. Die Überraschung war gross, als Co-Präsident Max Jaggi (Olten) dem Vertreter mitteilte, dass Pro Natura Grenchen zwei Traubeneichen schenken wolle. «Mit dem Stadtpark war der Ort schnell gefunden», so Bill, der hofft, dass die geplante Attraktivierung des Stadtparks damit neuen Schwung erhält.

Eingepflanzt wurden die Bäume professionell von den Mitarbeitenden des Werkhofes der Stadt Grenchen. Remo Bill: «Für mich sind die beiden Bäume ein Symbol für die wichtige Artenvielfalt, die wir auch in unserer Stadt im Grünen im Auge behalten müssen.» Umso mehr hoffe er, dass das personelle Defizit im ehemaligen Stadtgrün ausgeglichen werden könne. «Es ist wichtiger denn je, mit naturnahen Grünflächen, Hecken und Gewässern auch im Siedlungsraum von Grenchen biodiverse Lebensräume zu unterhalten und zu vernetzen, aber auch neu zu schaffen.»

Traubeneiche passt sich dem Klima an

Die Traubeneiche könnte dafür nicht besser geeignet sein. Allein über 3000 Insektenarten würden in und auf Eichen leben. In die dicken Stämme würden Schwarzspechte Höhlen zimmern, die Höhlenbewohnern wie Fledermäusen, der seltenen Hohltaube, Dohlen, Spechten, Baummardern oder Siebenschläfern über Jahrzehnte als Behausung dienen würden, erklärt Max Jaggi. «Max Jaggi hat an der Tagung von einem Zukunftsbaum gesprochen», ist Remo Bill noch heute beeindruckt. «Er meint damit: Die Traubeneiche passt sich den neuen klimatischen Verhältnissen in unseren Breitengraden an.»